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Raumproduktion durch städtebauliche Großprojekte als Instrumente der urbanen Transformation
Eine vergleichende Studie aus Köln

dc.contributor.advisorWiegandt, Claus-Christian
dc.contributor.authorOchsmann, Moritz
dc.date.accessioned2023-11-21T15:17:50Z
dc.date.available2023-11-21T15:17:50Z
dc.date.issued21.11.2023
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/11147
dc.description.abstractDie Arbeit untersucht städtebauliche Großprojekte als einen spezifischen Modus der Stadtentwicklung im Sinne einer Produktion von Raum. Der Begriff „Raumproduktion“ geht dabei zurück auf die Theorie der Produktion des Raumes von Henri Lefebvre (1974). Demnach ist Raum ein soziales Produkt, welches in einem komplexen Prozess auf drei dialektisch miteinander verbundenen Ebenen entsteht: Raum wird zugleich gedanklich konzipiert, materiell umgesetzt und subjektiv erlebt. Auf diese Weise erschafft jede Gesellschaftsform im Laufe der Zeit einen ihr eigenen Raum, in dem sich die Folgen des gesellschaftlichen Wandels niederschlagen und widerspiegeln.
Diese Theorie wird konkret und nachvollziehbar, wenn sie auf die Stadt und ihre Entwicklung bezogen wird: Die Stadt ist zugleich Grundlage und Produkt der sozialen Praxis einer Gesellschaft, wobei bestimmte Orte in der Stadt spezifische Entwicklungen auf besondere Weise abbilden. Städtebauliche Großprojekte sind dabei sowohl baulich als auch politisch und ökonomisch von besonderer Bedeutung. Als Ausdruck eines übergreifenden Strukturwandels transformieren sie vormalige Industrieflächen in Standorte für die globale Wissensökonomie. Sie sind das Ergebnis einer Stadtentwicklungspolitik, die im internationalen Städtewettbewerb auf Alleinstellungsmerkmale in Form von spektakulärer Architektur und neuen Images setzt.
Daraus wird die Hypothese entwickelt, dass städtebauliche Großprojekte typische Raumprodukte der Spätmoderne sind, die der Soziologe Andreas Reckwitz als „Gesellschaft der Singularitäten“ (2017) charakterisiert, in der vor allem das vermeintlich Besondere, Authentische und Einzigartige geschätzt und prämiert wird. Dieser Zusammenhang wird exemplarisch anhand der Großprojekte MediaPark, Rheinauhafen und ICE-Terminal Messe/Deutz in Köln nachvollzogen. Im Zeitraum ihrer Entstehung von 1985 bis heute bilden sie die Schlüsselprojekte der Stadtentwicklung, um die Stadt Köln attraktiv und anschlussfähig für neue Formen des Lebens und Arbeitens zu halten.
Eine methodische Operationalisierung der theoretischen Begriffe Lefebvres ermöglicht es, die politische Planung, bauliche Umsetzung und soziale Bedeutung dieser Projekte zu erforschen und zueinander ins Verhältnis zu setzen. Dazu werden neben einer historischen Rekonstruktion der Projektentwicklung eine Analyse planerischer Diskurse, eine ikonologische Untersuchung der Architektur sowie Interviewspaziergänge in allen drei Projektgebieten durchgeführt.
Empirisch lassen sich auf allen drei Ebenen der Raumproduktion typische Merkmale der spätmodernen Gesellschaft identifizieren und veranschaulichen, u.a. der zunehmende Einfluss privater Akteure, die zentrale Bedeutung der Wissensökonomie, die Rolle und Funktion architektonischer Zeichen sowie das übergeordnete Streben nach Singularität. Im Zusammenspiel der konzipierten, wahrgenommenen und erlebten Raumdimension offenbart die Analyse zudem Widersprüche, die im MediaPark, im Rheinauhafen und im Deutzer Bahnhofsumfeld zutage treten. Dabei bestehen u.a. Konflikte zwischen politischen bzw. planerischen Ansprüchen und der subjektiven Alltagspraxis. Aus den empirischen Ergebnissen werden abschließend Folgerungen für die Stadtentwicklung gezogen.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectRaumproduktion
dc.subjectstädtebauliche Großprojekte
dc.subjectKöln
dc.subjectStädtebau
dc.subjectStadtentwicklung
dc.subjectArchitektur
dc.subjectSpätmoderne
dc.subjectMediaPark
dc.subjectRheinauhafen
dc.subjectICE-Terminal Messe/Deutz
dc.subjectStadtsoziologie
dc.subjectLefebvre
dc.subjectStadtforschung
dc.subjectProduction of Space
dc.subjectUrban Development
dc.subjectProjects
dc.subjectLefebvre
dc.subjectCologne
dc.subject.ddc914.3 Geografie, Reisen (Deutschland)
dc.subject.ddc300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
dc.subject.ddc710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung
dc.subject.ddc720 Architektur
dc.titleRaumproduktion durch städtebauliche Großprojekte als Instrumente der urbanen Transformation
dc.title.alternativeEine vergleichende Studie aus Köln
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.48565/bonndoc-163
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-73255
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID7325
ulbbnediss.date.accepted24.10.2023
ulbbnediss.instituteMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät : Fachgruppe Erdwissenschaften / Geographisches Institut
ulbbnediss.fakultaetMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeSchenk, Winfried


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