Ruland, Laura: Analyse der amorphen und amyloiden Aggregatsequestrierung in Mitochondrien. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77662
@phdthesis{handle:20.500.11811/11820,
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author = {{Laura Ruland}},
title = {Analyse der amorphen und amyloiden Aggregatsequestrierung in Mitochondrien},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = aug,

note = {Proteine müssen, um ihre Funktionen auszuführen, richtig gefaltet sein. Fehlgefaltete Proteine können Aggregate bilden, welche toxisch für die Zellen sind. Daher ist zum Schutz der Proteinhomöostase die Verhinderung der Aggregation zellulärer Polypeptide von wesentlicher Bedeutung. Dies ist jedoch nicht immer möglich und die Zelle muss derartige Aggregate detoxifizieren können. Durch die Ablagerung instabiler Proteine an bestimmten Sammelorten kann die Zelle sich schützen. Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von Aggregaten: amorphe und amyloide. Für amorphe mitochondriale Aggregate wurde in Saccharomyces cerevisiae beobachtet, dass sie sich im intramitochondrial protein quality control compartment (IMiQ) ansammeln. Auf diese Weise werden die Mitochondrien und die Zelle geschützt. Der Effekt von amorpher Proteinaggregation auf die Gesamtheit aller Proteine war bis jetzt jedoch unklar. Daher wurden in dieser Studie zwei unterschiedliche quantitative Massenspektrometrie-Ansätze benutzt, um die Veränderungen im mitochondrialen Proteom und die Bindungsaffinität der mitochondrialen Proteine zu den Aggregaten zu analysieren. Die Proteinmengen des mitochondrialen Proteoms veränderten sich größtenteils nicht. Jedoch zeigten die meisten Proteine eine erhöhte Bindungsaffinität zu den Aggregaten. Besonders Proteine der Zellatmung und des Proteinqualitätskontrollsystems (PQC) waren an den Aggregaten angereichert. Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde die Bildung von amyloiden Aggregaten in den Mitochondrien analysiert. Vergleichbar zum IMiQ sammelten sich amyloidogenen Proteine in wenigen Aggregaten im mitochondrialen Netzwerk an. Im Gegensatz zum IMiQ konnte diese Ansammlung die Zelle nur teilweise vor der von den Aggregaten ausgehenden Toxizität schützen. Sowohl für die amorphen als auch für die amyloiden Aggregate wurde eine Relokalisation der vorhandenen PQC-Proteine zu den Aggregaten hin beobachtet. Daher scheinen die Komponenten des PQC-Systems zu versuchen, die Aggregation zu verhindern und die löslichen Proteine von den instabilen Proteinen zu beschützen, in dem sie sich an den Aggregaten ansammeln. Dies ist jedoch nicht ausreichend für amyloide Aggregate, an denen sich über längere Zeit ein Großteil der PQC-Proteine ansammelte. So kann das PQC nicht seinen eigentlichen Funktionen nachgehen und die Zelle leidet. Daher bilden die amyloidogene Proteine ein toxischeres Aggregat als das IMiQ, welches nicht zu einer Detoxifizierung der instabilen Proteine führt.
Für die Bildung weniger Aggregate pro Zelle spielte die mitochondriale Fusion und Fission eine Rolle, unabhängig vom Aggregatstyp. Blockierung der mitochondrialen Fusion, wie in fzo1Δ, führte zu der Bildung von vielen kleinen Aggregaten im mitochondrialen Netzwerk. Blockierung der mitochondrialen Fission, wie in fis1Δ, führte hingegen zum Gegenteil, wenige große Aggregate. Der Wildtyp lag zwischen den beiden Extremen, aber es bildeten sich tendenziell eher wenige Aggregate. Die mitochondriale Dynamik ist ebenfalls involviert in der beobachteten asymmetrischen Vererbung der Aggregate. Im Wildtyp und in fis1Δ tendierten die Ablagerungsorte dazu sich am Nukleus zu bilden und so während der Zellteilung in der Mutterzelle zu bleiben. In fzo1Δ wurden die Aggregate nicht am Nukleus zurückgehalten und an die Tochterzelle vererbt. Somit ist eine funktionale mitochondriale Dynamik notwendig, um sicherzustellen, dass die Tochterzellen keine Aggregate erben. So können die Aggregate über die Zeit aus der Population verdünnt werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11820}
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