Mester, Klaus: Vergleichende Untersuchungen zur Wirkung des Phenylalkylamins Verapamil und des Tetralins Mibefradil auf die K+-Ströme ito und iK1 sowie den Calciumstrom isi an isolierten ventrikulären Kardiomyocyten der Ratte. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00897
@phdthesis{handle:20.500.11811/1820,
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title = {Vergleichende Untersuchungen zur Wirkung des Phenylalkylamins Verapamil und des Tetralins Mibefradil auf die K+-Ströme ito und iK1 sowie den Calciumstrom isi an isolierten ventrikulären Kardiomyocyten der Ratte},
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year = 2002,
note = {Im Rahmen dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche Wirkungen Mibefradil, neben der bekannten relativen Selektivität für T-Kanäle, im Vergleich zu Verapamil auf die K+-Ströme ito und iK1 sowie den Calciumstrom isi zeigt.
Mibefradil, ein Abkömmling des Verapamils, stellt chemisch ein substituiertes Tetralin dar und gehört den T-Kanal-selektiven Calciumantagonisten an. Mit diesem neuartigen Wirkstoff erhoffte man sich Verbesserungen in der Behandlung der Angina pectoris, der arteriellen Hypertonie und vor allem der Herzinsuffizienz. Die genaue physiologische Rolle der T-Kanäle ist bisher noch nicht vollständig geklärt.
Ihre Aktivierungsspannung ist sehr niedrig (LVA-Kanäle, low voltage activation) und liegt nach schwachen Depolarisationen mit –70 mV viel negativer als die der Calciumkanäle vom L-Typ (HVA-Kanäle, high voltage activation).
Trotz gewisser strukturchemischer Unterschiede haben „Molecular-Modelling“-Untersuchungen ergeben, daß für Mibefradil wie für den bereits lange bekannten L-Kanalblocker Verapamil gleichartige Wechselwirkungen mit dem Rezeptor angenommen werden müssen.
Mit Hilfe der „Patch-Clamp“-Technik werden die elektrophysiologischen Wirkungen auf verschiedene Ionenkanalströme von Verapamil und Mibefradil verglichen, um zu klären, ob es den Wirkungsmechanismus betreffende Unterschiede gibt.
Dazu werden Versuche mit isolierten ventrikulären Kardiomyocyten der Ratte im „whole-cell“-Modus durchgeführt. Die Einzelzellen werden durch enzymatische Dissoziation unter Verwendung einer Langendorff-Apparatur gewonnen.
Die Ergebnisse der hier vorliegenden Versuche zeigen, daß Mibefradil nicht, wie häufig angenommen wird, fast ausschließlich T-Kanäle blockiert, sondern auch hemmend auf den isi-, ito,s- und iK1-Strom wirkt und diesbezüglich keine wesentlichen Unterschiede zu Verapamil aufweist.
Es werden die Effekte der beiden Substanzen auf das potential- und zeitabhängige Verhalten des schnell inaktivierenden ito,f-Stroms sowie der langsamen Komponente ito,s und ihrem Tailstrom beschrieben. Weiterhin sind die Einflüsse von Verapamil und Mibefradil auf den einwärtsgleichrichtenden Kaliumstrom iK1 und den langsamen Calciumeinwärtsstrom isi dargestellt.
Auf den einwärtsgleichrichtenden Kaliumstrom iK1 zeigen sowohl Mibefradil als auch Verapamil eine konzentrations- jedoch keine spannungsabhängige Hemmung. Die halbmaximale Hemmkonzentration von Verapamil (IC50 = 0,22 µmol/l) auf den langsamen Calciumeinwärtsstrom isi ist nahezu viermal niedriger als für Mibefradil (IC50 = 0,81 µmol/l). Es ist anzunehmen, daß aufgrund der höheren Selektivität von Mibefradil für den T-Kanal und der schwächeren Wirkung auf den L-Kanal die Vasodilatation im Vergleich zur negativen Inotropie stärker ausgeprägt ist als bei Verapamil.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1820}
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