Friedrich, Andrea Sandra: Untersuchungen zu Kultivierung, Transformation und Fermentation von Wolffia spec.. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06052
@phdthesis{handle:20.500.11811/2199,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06052,
author = {{Andrea Sandra Friedrich}},
title = {Untersuchungen zu Kultivierung, Transformation und Fermentation von Wolffia spec.},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Die Wasserlinse Wolffia spec. aus der Familie der Lemnaceae scheint hinsichtlich mehrerer Parameter als effektives pflanzliches Expressionssystem für Proteine geeignet zu sein. Im Rahmen dieser Arbeit sollten grundlegende Kulturdaten wie Medien, Labortauglichkeit, Biomassezuwachs, Vitalitätsmessung, Transformierbarkeit und Fermentationsparameter von zwölf Wolffia-Spezies bzw. Klonen evaluiert werden.
Da klassische Sterilisationsverfahren nicht einsetzbar waren, wurde ein Dekontaminationsprotokoll auf Antibiotikabasis entwickelt. Toleranzen und Sensitivitäten gegenüber antibiotisch wirksamen Substanzen verschiedener Wirkstoffgruppen konnten für Wolffia spec. spezifiziert werden. Für die schnelle und einfache Messung der Vitalität konnte das Fluoreszenzmeter PAM-2000 herangezogen werden. Die ermittelten Yield-Werte korrelierten zuverlässig mit den Erhebungen des zuvor entwickelten Bonitursystems. Spätere Versuche zeigten, daß Vitalitätsmessungen mit RAMOS für die Evaluierung von Wachstumsparametern und deren digitale Dokumentation sehr gut geeignet sind.
Als sehr gute Labor-Spezies stellte sich im Verlauf der Experimente W. australiana heraus: Sie realisierte einen hohen Biomassezuwachs und verhielt sich auch unter dem Aspekt der statistisch belegten jahreszeitbedingten Wachstumsschwankungen als konstante und zuverlässige Laborkultur (15,6 % Tageszuwachs auf SH-Medium bezogen auf 15 Tage). Eine arbeitsextensive Langzeitkultur auf Festmedium war ebenso unproblematisch wie das erneute Überführen in Flüssigmedium. Als geeignetes Kultursystem erwiesen sich mit Aluminiumfolie verschlossene, sterile 250 ml-Erlenmeyerkolben mit 100 ml Mediumvolumen.
Verschiedene Wolffia-Spezies konnten mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens teilweise und auch vollständig mit dem gus-Gen transformiert werden. Eine Transformation mit GFP konnte nicht bestätigt werden. Nach der Optimierung des Verfahrens der Agrobakterien-Infiltration konnte ein positives Signal auf Transkriptionsebene für W. australiana nach Transformation mittels A. tumefaciens C58/pCAMBIA 1301 detektiert werden. Proteindaten nach Bradford wurden ebenso dokumentiert wie die Messwerte des MUG-Assays, welche als Leitparameter zukünftiger Experimente dienen können. Für den Nachweis stabiler Transformation wurde ein Selektionsprotokoll entwickelt, welches den allelopathischen Wechselwirkungen einer zu selektierenden Wolffia-Kultur Rechnung trägt.
Um die Erzeugung von unerwünschten Chimären zu vermeiden, wurden zunächst verschiedene Kallus-Induktionsmedien evaluiert. Die Entwicklung kallöser Strukturen und deren Proliferation konnte unter einem NAA/BAP-Regime beobachtet werden. Die Co-Kultivierung mit A. tumefaciens GV3101/pCAMBIA 1301 erbrachte vollständig blaue Strukturen nach X-Gluc-Färbung. Regenerationsparameter verbleiben als noch zu evaluierende Faktoren.
Für die Fermentation verschiedener Wolffia-Spezies konnten vitale Pflanzen sowohl im Biobeutel-System als auch im MiniPerm über längere Zeiträume (bis drei Monate) zuverlässig erhalten werden. Die Daten des im Hause entwickelten Wolffia-Fermenters JACES dienten als Grundlage für die Optimierung eines Wolffia-Airlift-Fermenters, der den Ansprüchen des Expressionssytems genügt sowie ein einfaches Upscaling ermöglicht. Auf der Basis der in dieser Arbeit evaluierten Daten konnten erste Expressionsdaten einer entwickelten Immuntoxinkassette in W. australiana (Becker, unpubl. Daten) erzeugt werden. Das Expressionssystem Wolffia besitzt demnach das Potential für die Produktion pharmazeutisch relevanter Proteine und stellt somit eine realistische Alternative auf dem Gebiet des Molecular Pharming dar.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2199}
}

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