Unverzagt, Marc: Bestimmung des Dalitz-Plot-Parameters α für den Zerfall η→3π0 mit dem Crystal Ball am MAMI. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-15254
@phdthesis{handle:20.500.11811/3675,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-15254,
author = {{Marc Unverzagt}},
title = {Bestimmung des Dalitz-Plot-Parameters α für den Zerfall η→3π0 mit dem Crystal Ball am MAMI},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2008,
note = {Der Dalitz-Plot-Parameter beschreibt in erster Ordnung die Abweichung der Ereignisdichte im Dalitz-Diagramm von der reinen Phasenraumverteilung. Dieser Unterschied wird durch die Endzustandswechselwirkung der drei Pionen verursacht. Für die neutralen Pionen aus dem Zerfall η→3π0 ist nur der Zustand mit Gesamtisospin I=1 möglich; das η-Meson aber hat I=0. Deshalb kann dieser Zerfall nur durch den isospinverletzenden Teil der Hamiltonfunktion der Quantenchromodynamik, der die Massendifferenz der beiden leichtesten Quarks u und d enthält, erzeugt werden. Da elektromagnetische Effekte hier vernachlässigbar sind, ist die Zerfallsamplitude demnach proportional zu dieser Massendifferenz. Damit stellt dieser Zerfall eine sehr gute Möglichkeit dar, Symmetrien und symmetriebrechende Verhalten in der QCD zu studieren und Berechnungen in der chiralen Störungstheorie zu testen.
Um den Dalitz-Plot-Parameter α zu bestimmen, wurden Experimente, die mit dem Crystal Ball/TAPS-Aufbau am Beschleuniger MAMI (Mainzer Mikrotron) des Instituts für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz in den Jahren 2004 und 2005 durchgeführt wurden, ausgewertet. Mit den Elektronen des Beschleunigers MAMI wurden Photonen durch den Bremsstrahlungsprozess an einem Radiator erzeugt. Die Elektronen wurden von einem magnetischen Spektrometer (Glasgow-Mainz-Tagger) von den Photonen getrennt und impulsselektierend nachgewiesen. Durch eine Koinzidenzanalyse mit den Produktdetektoren konnte somit der Photonenstrahl in seiner Energie markiert werden. Im Strahlengang der Photonen wurde ein Flüssig-Wasserstoff-Target platziert, an dessen freien Protonen η-Mesonen über die Reaktion γp→pη erzeugt wurden; über die Zerfallskette η→3π0→6γ wurden anschließend sechs Photonen emittiert. Diese Reaktionsteilchen wurden von den Photonenspektrometern Crystal Ball und TAPS, die zusammen ca. 97% des gesamten Raumwinkels abdeckten, registriert. Durch die Verwendung eines zylindrischen Szintillationsdetektors um das Target und von Veto-Plastikszintillatoren vor der TAPS-Wand wurden weitere Informationen über geladene Teilchen gewonnen. Durch Kombination aller Angaben ließen sich die Teilchen identifizieren. Neben der Auswertung der experimentellen Daten erforderte die Berechnung von α die genaue Kenntnis des Phasenraums des Zerfalls, der durch eine Simulation ermittelt wurde.
Mit Hilfe von kinematischen Anpassungen wurden sowohl die gemessenen als auch die simulierten Ereignisse hinsichtlich einer Reaktionshypothese überprüft und selektiert. Zur Beurteilung der Datenanalysen wurden zusätzlich totale Wirkungsquerschnitte für die Reaktionen γp→pπ0 und γp→pη bestimmt, die in weitgehender Übereinstimmung mit anderen experimentellen Werten und theoretischen Rechnungen waren. Mit der getroffenen Auswahl von insgesamt ca. 1,8 Millionen Ereignissen wurde die radiale Ereignisdichte im Dalitz-Diagramm histogrammiert und das Verhältnis zwischen den Verteilungen der gemessenen und der simulierten Daten gebildet, um den Phasenraumanteil zu eliminieren. Dem theoretisch geforderten, in erster Ordnung linearen Verlauf dieses Verhältnisses wurde durch Anpassen einer Gerade an diese Verteilung Folge geleistet. Aus der Geradensteigung s wurde der Dalitz-Plot-Parameter durch α=s/2 bestimmt. Durch Variieren einzelner Analyseparameter wurden Studien zum systematischen Fehler angefertigt. Die erhaltenen Ergebnisse stimmen weitgehend mit früheren statistisch relevanten Experimenten überein.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3675}
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