Grauer, Michael: Funktionelle und molekulare Untersuchungen zur Expression von GABAA- und P2X-Rezeptoren in Gliazellen des Hippocampus. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-19622
@phdthesis{handle:20.500.11811/4166,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-19622,
author = {{Michael Grauer}},
title = {Funktionelle und molekulare Untersuchungen zur Expression von GABAA- und P2X-Rezeptoren in Gliazellen des Hippocampus},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = nov,

note = {In dieser Arbeit wurden Membranrezeptoren von Gliazellen des Hippocampus funktionell und molekular untersucht.
Der Fokus der Untersuchungen lag auf der Charakterisierung der GABAA-Rezeptoren in GluR-Zellen. Grundlage der Untersuchung war ein transgenes Tiermodell, in dem hGFAP-Promotoraktivität die Expression von EGFP steuert und sowohl GluR- als auch GluT-Zellen markiert. Ein weiteres Ziel war der Nachweis von funktionellen P2X-Rezeptoren in Gliazellen des Hippocampus. Hierfür wurden zusätzlich Ratten und humane Resektate untersucht.
Die Untersuchungen an GluR-Zellen aus dem Hippocampus ergaben, dass diese GABAA-Rezeptoren exprimieren, die sich von denen der Neurone unterscheiden. So zeigten akut isolierte Zellen Rezeptorantworten auf GABA mit einer langsameren Desensitisierung als sie in Neuronen beobachtet wurden. Auch zeigten sich in akuten Schnitten eine niedrigere Rezeptordichte sowie eine geringere Affinität für GABA. Im Vergleich zu Astrozyten und Müllerzellen besitzen GluR-Zellen jedoch eine höhere Rezeptordichte.
Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass GluR-Zellen eine hohe native intrazelluläre [Cl-] aufweisen. Die Aktivierung von GABAA-Rezeptoren führt somit zur Depolarisation der Zelle. Dadurch könnte - wie in jungen Neuronen - eine Aktivierung von spannungsabhängigen Ca2+-Kanälen sowie von NMDA-Rezeptoren ausgelöst werden.
Durch die pharmakologische Charakterisierung der GABAA-Rezeptorantworten sowie die Analyse der Transkripte einzelner Untereinheiten konnte die mögliche Rezeptor-Zusammensetzung ermittelt werden. GABAA-Rezeptoren aus α1,2,3β2,3γ2 Untereinheiten-Kombinationen vermitteln den Großteil der GABA-induzierten phasischen Ströme in GluR-Zellen. Diese Kombinationen werden auch in Neuronen vorgefunden, daher sind posttranslationale Modifikationen die wahrscheinliche Ursache für die geringere Affinität der Rezeptoren in GluR-Zellen.
Bei GluR-Zellen traten neben phasischen Strömen auch persistierende tonische Ströme auf, die in Neuronen durch perisynaptische Rezeptoren vermittelt werden. Die Analyse der RNA Transkripte ergab Unterschiede zur Zusammensetzung der Rezeptoren, die in Neuronen tonische Ströme vermitteln.
Weiterhin wurden in dieser Arbeit hippocampales Gewebe von Mäusen, Ratten und humanen Resektaten auf P2X Rezeptoren untersucht. Es konnten keine funktionellen P2X-Rezeptoren in hippocampalen GluR- und GluT-Zellen nachgewiesen werden. Weder schnelle Applikation von ATP durch Photolyse noch spezifische Rezeptoragonisten konnten Ströme auslösen. Zusätzliche Untersuchungen an P2X7-Knockout-Mäusen zeigten, dass langsame ATP vermittelte Antworten auf indirekte Effekte zurückzuführen sind. Die in Publikationen propagierte Hypothese, dass Gliazellen nach Aktivierung ionotroper P2X-Rezeptoren Glutamat ausschütten, konnte demnach für hippocampalen GluR- und GluT-Zellen nicht bestätigt werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4166}
}

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