Zur Kurzanzeige

Verhinderung und Bekämpfung der Kontaminierung der Umwelt mit Oozysten von Isospora spp. (Apikomplexa, Coccidia)
Wirksamkeit und Verträglichkeit einer neuen kokzidioziden Suspension für Hunde und die Möglichkeit der Desinfektion

dc.contributor.advisorSchmitt, Michael
dc.contributor.authorGasda, Nadine
dc.date.accessioned2020-04-15T11:29:28Z
dc.date.available2020-04-15T11:29:28Z
dc.date.issued03.02.2010
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/4515
dc.description.abstractIn dieser Arbeit sollte die Möglichkeit der Verhinderung und Bekämpfung der Kontaminierung der Umwelt mit Isospora-Oozysten diskutiert werden. Dazu wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer neuen kokzidioziden Welpensuspension und die Möglichkeit der Desinfektion überprüft.
Zunächst wurde ein Infektionsmodell etabliert. Dann wurde die Verträglichkeit verschiedener Suspensionen und schließlich die Wirksamkeit einer Suspension überprüft. Des Weiteren wurde die Möglichkeit der Desinfektion von mit Isospora spp. kontaminierter Umwelt in einem in-vitro-Versuch getestet.
Zur Etablierung des Infektionsmodells wurden insgesamt 59 Hunde aus zwei Altersgruppen (vor- oder nach dem Absetzen) mit unterschiedlicher Anzahl an I. ohioensis-Komplex-Oozysten oder I. canis-Oozysten infiziert. Sechs weitere Welpen wurden mit einer Mischkultur infiziert. Die Infektion sollte deutliche, aber nicht zu schwere klinische Symptome hervorrufen und einen typischen Infektionsverlauf mit klarer Präpatenz und Patenz und deutliche Oozystenausscheidung zeigen. Der Infektionserfolg wurde anhand der ausgeschiedenen Oozystenmenge und der Kotkonsistenz überprüft.
Die Verträglichkeit der Suspensionen wurde an insgesamt 71 Hunden untersucht. Hierzu wurden die Hunde mit verschiedenen Suspensionen, die auf zwei verschiedenen Lösungsmitteln basierten mit therapeutischer, sowie drei- und fünffacher Überdosierungen behandelt und danach auf das Auftreten von Nebenwirkungen beobachtet.
Zur Überprüfung der Wirksamkeit wurden insgesamt 100 Welpen mit I. ohioensis-Komplex-Oozysten oder I. canis-Oozysten oder einer Mischkultur experimentell infiziert. Die Suspension wurde in zwei Dosierungen und zu unterschiedlichen Behandlungszeitpunkten (während der Präpatenz und während der Patenz) einmalig oder alle 2 Wochen verabreicht. Wirksamkeitskriterium war die Oozystenausscheidung der behandelten Gruppen gegenüber einer placebo- oder unbehandelten Kontrollgruppe.
Die Wirksamkeit zweier Desinfektionsmittel wurde gegen Isospora-Oozysten in einem in-vitro-Versuch überprüft.
Eine Infektionsdosis von 80 000 I. ohioensis-Komplex-Oozysten oder 60 000 I. canis-Oozysten bzw. eine Mischinfektion mit 11 000 I. ohioensis-Komplex-Oozysten und 20 000 I. canis-Oozysten bei Welpen vor dem Absetzen ergab den leicht klinischen Verlauf und eine adäquate Anzahl ausgeschiedener Oozysten. Hunde, denen man nach dem Absetzen Kokzidien inokulierte, entwickelten keinen typischen Infektionsverlauf.
Viele Hunde schieden bereits vor Infektion Oozysten aus, was auf eine natürliche Infektion schließen lässt, die bei Welpen vor dem Absetzen den Verlauf der experimentellen Infektion nicht merklich beeinflusste. Bei allen Infektionsversuchen mit I. canis wurden auch Oozysten des I. ohioensis-Komplexes ausgeschieden, was jedoch ebenfalls keinen Einfluss auf den Verlauf der I. canis-Infektion hatte.
Die Suspension wurde sehr gut vertragen und von den Tieren gut akzeptiert; das eine getestete Lösungsmittel verursachte Erbrechen und die Suspension auf Basis des anderen Lösungsmittels wurde für die Wirksamkeitsstudien verwendet.
Sowohl therapeutisch als auch metaphylaktisch wirkte die Suspension gegen Isospora spp. und reduzierten die Oozystenausscheidung signifikant und somit die Kontaminierung der Umwelt. Außerdem linderten die metaphylaktischen Behandlungen die Symptomatik. Ein Behandlungsschema wie bisher empfohlen über mehrere Tage (ECKERT et al., 2000) war nicht erforderlich und erscheint nicht sinnvoll. Vielmehr sollte in Betrieben mit Kokzidioseproblematik alle 14 Tage nachbehandelt werden.
Um die Kontaminierung der Umwelt mit Isospora-Oozysten zu verhindern sollten Welpen am besten während der Präpatenz mit der kokzidioziden Suspension behandelt werden. In Grossbetrieben empfiehlt sich eine Behandlung alle 14 Tage ab den ersten Lebenswochen aller Welpen. Nur so kann sichergestellt werden, dass nur noch wenige Oozysten in die Umgebung gelangen. Werden in einem Grossbetrieb von einigen Hunden bereits Oozysten ausgeschieden müssten sofort die betreffende Tiere und deren Zwingergenossen und sicherheitshalber auch die Tiere der Nachbarzwinger behandelt werden. Außerdem empfiehlt sich eine unmittelbare Desinfektion der Anlage mit den getesteten Desinfektionsmitteln.
Jedoch werden diese Maßnahmen nach persönlicher Erfahrung in Großbetrieben die Kokzidien nicht ausrotten, sondern können nur helfen, schwerer Kokzidiose vorzubeugen und den Infektionsdruck gering zu halten.
In der kleingewerblichen Hundezucht mit nur ein bis zwei Würfen im Jahr ist die Kokzidioseproblematik erfahrungsgemäß nicht so groß. Zwar ist ein Großteil der Tiere infiziert und scheidet Oozysten aus, jedoch verläuft die Infektion weitgehend subklinisch. Deshalb empfiehlt sich eine Behandlung erst, wenn es Fälle von klinischer Kokzidiose gegeben hat, um eine Infektion der nachfolgenden Generationen zu verhindern. Bei Wildkarnivoren treten kaum Fälle von klinischer Kokzidiose auf und somit ist eine Behandlung nicht erforderlich, obwohl sich die Suspension vermutlich auch als wirksam gegen Isospora-Arten in Wildtieren erweisen würde.
dc.description.abstractPrevention and control of the contamination of the environment with oocysts of Isospora spp. (Apikomplexa, Coccidia) : Efficacy and safety of a new coccidiocide puppy suspension and the potential of disinfection
These investigations tested the prospect of prevention and control of contamination of the environment with Isospora oocysts.
Firstly an infection model had to be established. Also the safety of different suspensions and the efficacy of one puppy suspension was investigated. Finally the possibility of disinfection with Isospora spp. contaminated environment was explored in an in-vitro study.
For the establishment of the infection model a total of 59 dogs of two different age groups (before and after weaning) were infected with different numbers of I. ohioensis-complex or I. canis oocysts. Six other puppies were infected with a mixed culture. The infection was to cause definite but not severe clinical symptoms and a typical course of infection with clear prepatency and patency and an obvious oocyst excretion. The success of infection was identified using the number of excreted oocysts and the consistency of faeces.
The side effects were observed on 71 dogs. The dogs were given separate suspensions with different solvents as part of a therapeutic as well as three- and five-fold overdosing treatment. After treatment the dogs were observed for possible side effects.
The efficacy was observed by infecting 100 puppies with I. ohioensis-complex or I. canis or both. The suspension was given to the puppies in two different doses and at different points of time during the course of infection (at the prepatency or patency). Some puppies received a fortnightly follow-up treatment. Criterion of efficacy was the oocyst excretion of the treated group compared with the placebo or untreated control group.
The efficacy of two disinfectants was tested in-vitro against Isospora oocysts.
An infection dose of 80 000 I. ohioensis-complex oocysts or 60 000 I. canis oocysts and a mixed dose of 10 000 I. ohioensis-complex oocysts and 20 000 I. canis oocysts respectively of puppies before weaning caused slight clinical symptoms and an adequate oocyst excretion. Dogs infected after weaning did not develop a typical course of infection.
Many dogs were naturally infected and excreted oocysts before the infection which did not notably alter the course of the experimental infection in puppies before weaning. All dogs experimentally infected with I. canis also excreted oocysts of I. ohioensis-complex, which also did not alter the course of the I. canis infection.
One suspension was tolerated well and no adverse effects were observed. The other suspensions (based on a different dissolver) caused vomiting in the dogs.
The therapeutic as well as the metaphylactic treatment with the suspension reduced the oocyst excretion significantly and thus reduced contamination of the environment. Further the metaphylactical treatment reduced the clinical symptoms. A treatment course over several days as formerly recommended (ECKERT et al., 2000) was not necessary and does not seem sensible. In populations with coccidiosis problems dogs should be treated fortnightly.
To prevent contamination of the environment with Isospora oocysts puppies should be treated during the prepatency with the suspension. In large commercial kennels all puppies should be treated in their first weeks of life and should receive a follow-up treatment fortnightly. This is the only way to ensure that only a small amount of oocysts end up in the environment. If some dogs in a commercial dog breeding kennel already excrete oocysts these dogs, their penmates and as a precaution also the dogs of the adjacent pens should be treated immediately. Furthermore an immediate disinfection of the facilities with the tested disinfectants is advisable.
However, according to personal experience these measures will not completely eradicate the coccidia in commercial kennels, but can only help to prevent severe coccidiosis and keep the threat of infection low.
Smaller dog breeders with one or two litters a year rarely have as severe problems with coccidiosis. The majority of the dogs is infected and excretes oocysts but the infection usually takes a subclinical course, therefore treatment should be performed only when the first cases of clinical coccidiosis occur to protect further generations from the infection.
In wild carnivores seldom cases of clinical coccidiosis occur and treatment is not necessary. However the suspension presumably would be also effective against Ispospora species from wild animals.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectKokzidiose
dc.subjectHund
dc.subjectBehandlung
dc.subjectToltrazuril
dc.subjectCoccidiose
dc.subjectdog
dc.subjecttreatment
dc.subject.ddc570 Biowissenschaften, Biologie
dc.titleVerhinderung und Bekämpfung der Kontaminierung der Umwelt mit Oozysten von Isospora spp. (Apikomplexa, Coccidia)
dc.title.alternativeWirksamkeit und Verträglichkeit einer neuen kokzidioziden Suspension für Hunde und die Möglichkeit der Desinfektion
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-20177
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbn.birthnameLüpke
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID2017
ulbbnediss.date.accepted19.01.2010
ulbbnediss.fakultaetMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeWägele, Johann Wolfgang


Dateien zu dieser Ressource

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright