Hübenbecker, Petra: Untersuchung zur Entstehung von Desinfektionsnebenprodukten bei der Aufbereitung von Trinkwasser an Bord schwimmender Marineeinheiten unter Anwendungsbedingungen. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-21533
@phdthesis{handle:20.500.11811/4582,
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author = {{Petra Hübenbecker}},
title = {Untersuchung zur Entstehung von Desinfektionsnebenprodukten bei der Aufbereitung von Trinkwasser an Bord schwimmender Marineeinheiten unter Anwendungsbedingungen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = may,

note = {Der weltweite Einsatz schwimmender Einheiten der Marine zieht in zunehmenden Maße die Notwendigkeit zur Desinfektion des Trinkwassers nach sich. Ursachen hierfür sind neben Ausbildung von Biofilmen unter klimatisch ungünstigen Bedingungen im Operationsgebiet die Übernahme von Trinkwässern unklarer Qualität in Auslandshäfen.
Routinemäßig werden derzeit die Schiffe und Boote der Marine im Fall einer mikrobiologischen Kontamination mit Calciumhypochlorit desinfiziert. Aus den chemisch-physikalischen Untersuchungen nach Desinfektion mit Calciumhypochlorit war bereits bekannt, dass organische Desinfektionsnebenprodukte in Form von Trihalogenmethanen in nennenswerten Konzentrationen entstehen. Darüber hinaus ist das Verfahren im Routinebetrieb wegen zahlreicher Fehlermöglichkeiten nicht anwenderfreundlich und führt oft zu unzureichenden Desinfektionsergebnissen.
Das ebenfalls im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zugelassene Verfahren mit Chlordioxid kam bislang bei der Marine unter Einsatzbedingungen noch nicht zur Anwendung. Im Gegensatz zur Desinfektion mit Calciumhypochlorit besitzt dieses Verfahren kein Bildungspotenzial für Trihalogenmethane. Typische Desinfektionsnebenprodukte sind die Anionen Chlorit und Chlorat, welche in oxidativen Prozessen gebildet werden.
Untersuchungen über die Bedingungen zur Bildung dieser Anionen unter Anwendungsbedingungen liegen bisher nicht vor. Daher sollte das Entstehungspotenzial der anorganischen Desinfektionsnebenprodukte Chlorit und Chlorat nach Einsatz von Chlordioxid ermittelt und die Bedingungen ihrer Entstehung im Trinkwasser an Bord untersucht werden. Dabei war zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen der Qualität des aufzubereitenden Wassers und der Bildung von Chlorit und Chlorat bei Einsatz von Chlordioxid besteht. Hierzu wurde zunächst Methodenentwicklung und -validierung auf dem Ionenchromatographen betrieben, um dann die zeitabhängige Entstehung von Chlorit und Chlorat aus Chlordioxid in Modellwasser ohne Matrixeinflüsse in einem Laborversuch bei verschiedenen anwendungsbezogenen pH-Werten zu ermitteln. Anschließend wurde die zeitabhängige Entstehung der Desinfektionsnebenprodukte in realen Trinkwasserproben mit allen Matrixeinflüssen untersucht. Die Entstehung der Desinfektionsnebenprodukte Chlorit und Chlorat unter Anwendungsbedingungen an Bord schwimmender Einheiten der Marine ist nicht abhängig vom pH-Wert des zu desinfizierenden Wassers. Es ergaben sich jedoch Hinweise auf einen nennenswerten Einfluss von Korrosionsvorgängen im Bordleitungsnetz auf die Bildung von Desinfektionsnebenprodukten. Unter den geprüften realen Anwendungsbedingungen ist das Desinfektionsverfahren mit Chlordioxid, welches aus Chlorit und Peroxodisulfat hergestellt wird, wegen seiner einfachen Handhabung und des geringen Bildungspotenzials für Nebenprodukte zur Anwendung an Bord prinzipiell geeignet.},

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